Online-Psychotherapie

In manchen Lebenslagen und -phasen ist das Erscheinen in Präsenz zu einer Psychotherapie, einem Coaching oder einer Beratung nur schwer realisierbar oder gar nicht möglich. Auch hier können wir Ihnen eine Lösung anbieten: die Online-Psychotherapie.

Coaching, Paarberatung und unter bestimmten Umständen auch Psychotherapie können online stattfinden. Teilweise wird dies bereits seit längerer Zeit von unseren Therapeut:innen umgesetzt und Online-Sitzungen in ein:e Präsenz-Coaching, -Beratung oder -Psychotherapie integriert.

Es ist jedoch auch möglich, die gesamte Beratung bzw. das gesamte Coaching online stattfinden zu lassen. Lediglich bei einer psychotherapeutischen Behandlung muss das erste Gespräch persönlich stattfinden. Inhaltlich unterscheiden sich die Online-Angebote nicht von ihren Präsenz-Pendants. Auch wenn man sich nicht in einem Raum gegenübersitzt, weisen eine Reihe von Studien nach, dass die Wirksamkeit von Online-Coaching und Online-Psychotherapie vergleichbar ist.

Online-Psychotherapie

Online-Psychotherapie FAQ

Bezüglich Dauer, Frequenz und Inhalt unterscheiden sich die Online-Angebote nicht von denen, die in Präsenz stattfinden. Lediglich das Setting ist ein anderes. Die Klient:innen sitzen vor ihrem Endgerät und der:die Therapeu:tin ebenfalls. Bei der Online-Psychotherapie kommunizieren wir über einen End-zu-End-verschlüsselten Videodienstanbieter. Dies gilt selbstverständlich auf Wunsch auch bei einem Online-Coaching. Bei einer Online-Psychotherapie findet die erste Sitzung in Präsenz in den Räumlichkeiten unserer Praxis in Köln statt. Hier wird der:die Klient:in über alles Relevante aufgeklärt. Bei Bedarf und nach Möglichkeit können Präsenz-Sitzungen in ein Online-Angebot integriert werden.

Mittlerweile belegen viele Studien die Wirksamkeit von Online-Psychotherapie und Online-Coaching. Die Ergebnisse zeigen dass die Kompetenz der Ansprechpartner:innen wichtiger ist, als das Setting. In unserer Praxis für Pschotherapie in Köln sind alle Berater:innen zeitgleich auch approbierte Psychotherapeut:innen, wodurch eine hohe Qualität der Angebote und Inhalte sichergestellt wird.

Studien belegen, dass sich eine tragfähige und positive therapeutische Beziehung auch digital entwickeln kann. Viele Patient:innen bewerten die therapeutische Beziehung auch bei Online-Therapien als unterstützend und persönlich. Die Ergebnisse legen nahe, dass für viele Patient:innen die Kompetenz und Arbeitsweise des:der Therapeut:in wichtiger ist als das Setting.

Das Online-Setting ermöglicht den Klient:innen Zeitersparnis und mehr örtliche Flexibilität. Wenn eine Anfahrt nicht oder nur verspätet möglich ist, muss keine Absage erfolgen und die Sitzung kann trotzdem stattfinden. Zudem können mehr Personen erreicht werden, denen es aufgrund ihrer Erkrankung oder aktuellen Lebenslage nicht möglich ist, persönlich zu einer Behandlung oder Beratung zu erscheinen. In manchen Fällen erleichtert es auch den Einstieg in eine Beratung oder Psychotherapie (z. B. bei starken Ängsten oder Zwangssymptomen), um dann die Behandlung gegebenenfalls im Präsenz-Kontakt fortzusetzen. Durch die stärkere Selbstbestimmheit in einer Online-Psychotherapie oder Online-Beratung, haben manche Klient:innen das stärkere Gefühl, ihre Erfolge selbst erreicht zu haben. Dies kann zusätzlich motivieren und ist ein wichtiger Faktor für die Nachhaltigkeit der erzielten Erfolge.

Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die Möglichkeiten, in Krisensituationen adäquat einzugreifen, bei Online-Angeboten eingeschränkt sind. Dem greifen wir in unserer Praxis mit der sorgfältigen Aufstellung eines Krisenplans vor. Zudem besteht in Notfällen für Klient:innen und Patient:innen die Möglichkeit, Kontakt zu einem:einer Therapeut:in vor Ort aufzunehmen. So könnne wir eine adäquate Betreuung vor Ort in Notfällen sicherstellen.

Manche Interventionen (z.B. Aufstellungen, Stuhlarbeit) lassen sich besser im persönlichen Kontakt umsetzen. Hierzu können bei Bedarf auch vereinzelt Präsenz-Sitzungen vereinbart werden.

Bisher konnte für viele psychische Erkrankungen Wirksamkeit im digitalen Setting nachgewiesen werden. Am besten ist die Wirksamkeit für Online-Psychotherapie bei depressiven Erkrankungen und Angststörungen nachgewiesen. Für Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), chronische Schmerzen, Schlafstörungen, Essstörungen, Zwangsstörungen und Substanzmissbrauch gibt es mittlerweile auch Wirksamkeitsnachweise für Online-Psychotherapie. Auch bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (bis 25 Jahre) belegen Studien, dass eine Online-Therapie Depressionen und Angststörungen effektiv behandeln kann.

Patient:innen mit Schizophrenie und oder von Beginn an bestehenden suizidalen Krisen sind besser in einer Präsenz-Therapie aufgehoben.

Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) fordert, dass die Diagnostik der psychischen Erkrankung, die Aufklärung über das Vorgehen in der Therapie, die möglichen Risiken und Einschränkungen einer Online-Psychotherapie sowie die Einwilligung zu dieser im direkten Kontakt stattfinden sollten. So kann der:die Therapeut:in einschätzen, ob das Anliegen und die Umstände des:der Patient:in für eine Online-Psychotherapie geeignet sind.

Wichtig ist, dass der:die Klient:in über einen geschlossenen Raum verfügt und während der Sitzungen nicht von Dritten gestört wird. Technisch wird entweder ein Laptop, ein PC oder ein Tablet benötigt (Smartphones eignen sich nicht). Zudem muss das Endgerät über einen Lautsprecher, ein Mikrofon und eine Kamera verfügen. Eine gute Internetverbindung ist unerlässlich. Zudem sollte das Endgerät durch ein Virenschutzprogramm geschützt sein.

Um den hohen Datenschutzanforderungen bei einer Psychotherapie gerecht zu werden, nutzen wir zertifizierte Videodienstanbieter, die mit einer End-zu-End-Verschlüsselung ausgestattet sind. Hierzu ist von Seite der Patien:innen und Klient:innen kein Download einer Software erforderlich. Sie können sich in der Regel in einer Browserversion dazuschalten lassen und haben keinen weiteren Aufwand.

Quellen

Friesenhahn, Johanna (2019) Chancen und Grenzen von Online-Coaching

Therapie.de: Aktuelle Informationen zum Thema Online-Therapie / Online-Beratung

Christiane Eichenberg (2013). Internetbasierte Interventionsprogramme bei Depression: Vergleichbare Effektgrößen wie herkömmliche Therapie. Deutsches Ärzteblatt, Heft 8, S. 36-367, August 2013.

Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung (DPtV): “Geht Psychotherapie online?”, Symposium vom 26.06.2014 (mit Vorträgen zum Download)

David Daniel Ebert & Harald Baumeister (2020). E-Mental Health: Internet- und mobilbasierte Interventionen in der Psychotherapie